Rücken- und Nackenschmerzen

„Das Kreuz mit dem Kreuz“-Rücken- und Nackenschmerzen haben oft mannigfaltige Ursachen: Am Anfang steht immer eine orthopädisch-neurologische Basisuntersuchung mit einer eingehenden Funktionsanalyse, mitunter eine weiterführende Röntgenbild-Abklärung.

Eine sehr häufige Ursache für Schmerzen und eingeschränkte Funktionsfähigkeit sind sogenannte Blockierungen der Wirbelgelenke mit daraus einhergehenden reflektorischen Fehlverspannungen der Rumpfmuskulatur und vegetative Beschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen, Atemstörungen, Verdauungsprobleme, Magenschmerzen, Störungen der Harnentleerung oder der sexuellen Potenz u.a.: Diese Blockaden lassen sich meistens durch gezielte Deblockierungen im Rahmen der Chiro- oder Manualtherapie effektiv behandeln. Mitunter sind weitere Maßnahmen wie Krankengymnastik und physikalische Therapie (Elektro- und Wärmetherapie) nötig um die muskulären Verspannungen zu lösen.

Lassen die Beschwerden nach, ist vorbeugend um einen Rückfall zu vermeiden bei den meisten Betroffenen die Durchführung eines muskulären Aufbautrainings notwendig, entweder durch erlernte Eigenübungen oder im Rahmen eines Rückenschule oder Wirbelsäulengymnastik. Derartige Kursprogramme werden von den Krankenversicherungen zum größten Teil bezahlt und können bei uns im Haus in Anspruch genommen werden.

Seltene Ursachen für Rückenproblemen mit Schmerzausstrahlungen in die Arme oder Beine sind Bandscheibenvorfälle oder knöcherne Engen im Wirbelkanal, die bei mechanischen Beeinträchtigungen zu Nervenwurzelreizungen und sogar Lähmungserscheinungen führen können-in diesen Fällen ist neben der klinisch-neurologischen Untersuchung eine Schnittbilddiagnostik im Rahmen einer Computer- oder Kernspintomografie nötig. Die Notwendigkeit zur Wirbelsäulenoperation ist selten, kann jedoch sicher vom orthopädischen Facharzt beurteilt werden.

Im Vordergrund stehen Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung:

  • Schonende Spritzen an die betroffende Nervenwurzel (Reischauerblockade) oder an den Nervenwurzelsack (peridurale Infiltration) führen zur Beseitigung der Entzündung und damit des Schmerzes.
  • Infusionstherapien mit schmerzstillenden/muskuläre entspannenden oder entzündungshemmenden Medikamenten
  • physikalische Behandlungen und oder Krankengymnastik
  • Akupunkturbehandlungen

Eine Arthrose der Wirbelgelenke sind häufige Ursachen für verschleißbedingte Rückenschmerzen und lassen sich sehr gut durch gezielte Spritzen (Facettenblockaden), gegebenfalls auch ultraschall- oder radiologisch gesteuert, behandeln. Unter Umständen ist auch eine Hitzeabtötung der Schmerznervenfasern der Wirbelgelenkskapseln, die sogenannte Thermokoagulation, sinnvoll.

Bei chronischen Rückenschmerzen, Beschwerden die länger als ein halbes Jahr hartnäckig andauern, sind neben oben genannten Behandlungsmethoden weiterführende schmerztherapeutische Verfahren notwendig: Dazu gehört die Einstellung mit einem oder mehreren dauerhaft einzunehmenden Medikamenten zur dauerhaften Schmerzlinderung. Bei begleitenden Depressionen sind auch zur Schmerzbewältigung psychotherapeutische Behandlungen notwendig. Zur Entlastung im Alltag, auch bei ungünstigen Berufen, ist die Versorgung des Patienten mit einer orthopädietechnischen Bandage oder eines Korsetts hilfreich.

Liegen die Ursachen des Rückenschmerzes nicht an der Wirbelsäule selbst, sondern an Funktionsstörungen im Bereich der inneren Organe, des zentralen Nervensystems, anderer Gelenke der Arme und Beine o.ä. ist eine umfängliche osteopathisch-ärztliche Untersuchung und Behandlung sinnvoll und zielführend. Zuvor sollten jedoch ernsthafte Erkrankungen des internistischen und des neurologischen Fachgebietes ausgeschlossen werden.